200 Liter Benzin verbrannt, zwei Enduro-Reifen zu Slicks abgefahren, ein paar leere Dosen Chainwax, fünf SD-Speicherkarten voll mit Fotos.
Tag für Tag auf dem Motorrad, täglich zwischen 100 und 700 km, Tag für Tag den Wind im Gesicht, die Sonne morgens im Rücken und abends direkt ins Visier scheinend, Tag für Tag einem Land ausgesetzt, dass mich mit Eindrücken überschüttet, das sich vor mir ausbreitet und mich einlädt, alles andere zu vergessen und nur noch hier zu sein, im Jetzt, zufrieden lächelnd, lachend, in den Morgen hinauszufahren und es zu erleben.
Übernachtet habe ich in Hostels, einem überteuerten abfuck-Hotel, unter freiem Himmel mit der Milchstraße als Gutenachtgeschichte, oder in meinem undichten Zelt, irgendwo im Nirgendwo der Nationalparks, beim Versteckspiel mit der Parkpolizei, um doch irgendwo ein Feuer anmachen zu können, denn einen Kocher hatte ich nicht. Ich hatte eigentlich gar nichts, was man so gemeinhin zur professionellen Ausrüstung eines Motorradreisenden zählt; Ich hatte keine Ersatztanks, keine Ersatzreifen, Ersatzschläuche oder Flickzeug, kein Schloss, kein Werkzeug, aber ja auch gar kein Know-How um dieses zu benutzen, kein Nummernschild und keinen Führerschein.
Einen Plan hatte ich eigentlich auch nicht, aber ein Ziel, und das lag immer da vorne, da, hinter dem Horizont.
Geblieben sind mir tausend und ein bisschen Fotos, mein Motorrad, das jeden Meter ohne zu meckern mitgemacht hat, und die Erinnerungen. Erinnerungen an die Einsamkeit, Leere, Weite der Landschaften, an die Begegnungen an Tankstellen, das Austauschen von Ratschlägen, das plötzliche Anhalten auf offener Strecke wenn ein anderer Motorradreisender auftauchte, die Abende an verglühenden Lagerfeuern abgeschieden von allem und jedem, oder an belebten Campingplätzen bei Asado und Vino. Am stärksten present sind die Menschen, die Pablos, Adrianos, Juans, Julietas, Lumiars, Pedros, Lorettas, Joels, die mich mit einem breiten Grinsen und offenen Armen in ihre Mitte genommen haben, mir ihre letzten Liter Reservebenzin gaben, mich wie selbstverständlich an ihren Essenstisch einluden, mir wo sie nur konnten weiterhalfen.
Auf 5000 km durch Argentiniens südlichste Provinzen ist mir so viel atemberaubende Schönheit, Wildheit und Weite vor die Linse gekommen, das es unmöglich wäre, alles hier zu zeigen. Es gibt also nur eine kleine Auswahl, und den Rest irgenwann mal, wenn ich denn je wiederkomme.
Nein keine Angt, das werde ich :D Ganz bestimmt.
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Salzige Lagunen in der trockensten Region Patagoniens bieten nur Flamingos Nahrung |
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Da verzichtet man gerne mal auf aspahltierte Hauptstraßen =) |
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Keine echter Salzsee, aber gut genug um die Enduro mal auszufahren |
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Lago Posadas und Lago Pueyreddon - zwei Seen, zwei Farben |
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Am Arco des Lago Furioso |
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Lago Viedma, windgepeitscht, auf dem Weg nach Calafate |
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Blumen des Süden bedecken das Seeufer bei El Calafate |
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Auf dem Weg zum Gletscher durch den Parque Nacional Los Glaciares |
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Ständig brechen am Perito Moreno Gletscher unter lautem Krachen Eisstücke ab |
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Über allem kreist der Kondor, drei Meter Flügelspannweite |
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Wilde Pferde am Rande der Kordillere bei Calafate |
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Flamingos und Wildgänse am Lago Buenos Aires |
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Enlose Geraden -die Pampa. |
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Manchmal so endlos, das unterwegs aus PET-Flaschen getankt werden musste |
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Der Himmel, jeden Tag anders faszinierend |
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Auf dem Rückweg im Parque Los Alerces |
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Blaues Wasser, Blauer Himmel; Parque Nacional Los Alerces |
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"Reservetanks" für einen längeren Trip in die Natur und Abgeschiedenheit der Kordillere |
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Mit 20 Litern extra Benzin sieht die Gepäcksituation etwas bedränglicher aus |
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Guanaco, bisschen vertrocknet |
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Guanacos, noch ziemlich lebendig |
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Sunny Road ;) |
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Etwas riskantes Selbstporträt |
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Oceano Atlantico |
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An diesem Tag begegneten mir nur zwei Autos; Ruta 41, Brutfelsen der Kondore |
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Märchenlandschaften an der Ruta 41 |
wow!!! faszinierender bericht und starke bilder thorin! da überkommt mich gleich das fernweh, auch wenn ich mich natürlich auch nicht beklagen sollte ;). freu mich schon auf weitere berichte und bilder (spätestens im september in deutschland :P)
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